Kékfrankos, auch bekannt als Blaufränkisch oder Lemberger, ist die Rebsorte, die den mitteleuropäischen Weinbau prägt. Die genauen Ursprünge der Rebsorte sind nach wie vor rätselhaft, aber man geht davon aus, dass sie ihren Ursprung im heutigen Slowenien oder in dessen Umgebung hat. Von dort aus verbreitete sie sich über ganz Mitteleuropa, und heute wird sie in Regionen angebaut, die sich von der Tschechischen Republik bis nach Serbien und von Deutschland bis nach Bulgarien erstrecken. Mehr als die Hälfte aller Kékfrankos-Rebstöcke – über 8.000 Hektar – sind jedoch fest in Ungarn verwurzelt, wo die Rebsorte eine Schlüsselrolle in der Rotweinproduktion des Landes spielt.
Ungarns alltäglicher Rotwein mit verborgenen Tiefen
Einer der Gründe, warum Kékfrankos so beliebt geworden ist, ist seine Vielseitigkeit. Einerseits ist er eine großartige Rebsorte für den täglichen Gebrauch, denn er bietet zugängliche, mittelkräftige Weine mit lebendiger Säure und saftigen Fruchtaromen. Andererseits kann Kékfrankos bei sorgfältiger Behandlung komplexe, anspruchsvolle Weine hervorbringen, die das tiefere Potenzial der Rebsorte offenbaren. Diese Dualität macht sie bei Winzern und Weinliebhabern gleichermaßen beliebt.
In der Vergangenheit haben einige ungarische Winzer versucht, aus der Kékfrankos-Traube einen kräftigen, intensiven Wein zu machen, oft mit starker Extraktion und hohem Alkoholgehalt. Dieser Ansatz entsprach jedoch nicht immer den natürlichen Eigenschaften der Rebsorte. Der Kékfrankos glänzt vor allem dann, wenn er mit Finesse hergestellt wird und eher auf Ausgewogenheit als auf Kraft setzt. Heutige Spitzenweine aus Kékfrankos sind anspruchsvoll, ohne überwältigend zu sein, und bringen die lebendige Säure, die helle Frucht und die charakteristische pfeffrige Würze der Traube zur Geltung.
Diese neue Herangehensweise an den Kékfrankos ist besonders in Regionen wie dem Plattensee zu beobachten, wo Winzer wie Attila Homonna außergewöhnliche Weine mit einem Schwerpunkt auf natürlicher Weinbereitung herstellen. Homonna, der sowohl unter seinem eigenen Label als auch für das Weingut Homola arbeitet, erzeugt Kékfrankos, der die Frische und Energie der Traube einfängt, ohne dabei an Komplexität einzubüßen.
In Villány, einer Region, die eher für ihren kräftigen Cabernet Franc bekannt ist, spielt der Kékfrankos eine subtilere Rolle und bringt oft mittelkräftige, alltägliche Rotweine hervor. Weingüter wie Vylyan stellen einen eleganten Kékfrankos mit niedrigem Alkoholgehalt und knackiger Säure her, während Piros Béka mit der Reifung in Amphoren experimentiert, was zu einem frischen, würzigen Wein mit einer einzigartigen Textur führt. Diese Weine beweisen, dass Kékfrankos auch ohne schwere Eiche oder hohen Alkoholgehalt komplex sein kann.
In Szekszárd ist Zoltán Heimann Jr. ein weiterer Winzer, der die Grenzen des Kékfrankos auslotet. Mit seinem Label Heimann & Fiai (Heimann & Söhne) konzentriert er sich auf die Herstellung von geschmacksintensiven, aber dennoch weichen Weinen in einem natürlichen Stil, bei denen die Reinheit der Trauben und nicht die Extraktion oder der Einfluss von Eichenholz im Vordergrund stehen.
Neben seinem Erfolg als eigenständige Rebsorte ist Kékfrankos auch das Rückgrat vieler berühmter ungarischer Mischungen, insbesondere des Bikavér (Stierblut). Sowohl in Szekszárd als auch in Eger ist Kékfrankos die Schlüsselkomponente in diesen Mischungen und sorgt für Frische, Struktur und eine lebendige Energie, die die anderen Sorten ausgleicht. Ob in Kombination mit kräftigen Rebsorten wie Cabernet oder weicheren Sorten wie Kadarka, Kékfrankos schafft es immer, sich abzuheben, ohne den Wein zu überlagern.
Regionale Variationen und Stile
Kékfrankos gedeiht in fast allen ungarischen Rotweingebieten, aber seine Ausprägung ist je nach Klima und Boden sehr unterschiedlich. In kühleren Regionen wie Sopron ist der Kékfrankos tendenziell leichter und eleganter und wird oft mit Pinot Noir verglichen. Weiter südlich in Szekszárd werden die Weine würziger und lebendiger, während in der wärmeren Region Villány der Kékfrankos ein volleres, reicheres Profil annehmen kann. Die Sensibilität der Rebsorte gegenüber ihrer Umgebung ist eine ihrer faszinierendsten Eigenschaften, und jede Region Ungarns bringt eine andere Interpretation des Kékfrankos hervor.
Im Vergleich zu den Blaufränkisch-Weinen aus Österreich und Deutschland hat der ungarische Kékfrankos in der Regel mehr Charakter, reichere Fruchtaromen und eine größere Tiefe. Während die österreichischen und deutschen Versionen leicht und delikat sein können, ist der ungarische Kékfrankos oft gehaltvoller, mit einem größeren Schwerpunkt auf Struktur und Würze.
Eine Rebsorte für jede Gelegenheit
Im Grunde ist der Kékfrankos eine Traube, die zu einer Vielzahl von Anlässen genossen werden kann. Er ist ein idealer Alltagswein, der sich perfekt für zwanglose Mahlzeiten oder zum puren Genuss eignet, kann aber auch der Star ernsthafter, nachdenklicher Weine sein. Die ungarischen Winzer haben gelernt, die natürliche Lebendigkeit der Traube zu nutzen und sie in etwas Besonderes zu verwandeln, sei es durch sorgfältige Verschnitte, natürliche Weinbereitungstechniken oder einfach dadurch, dass sie das Terroir für sich selbst sprechen lassen.
Als Ungarns am weitesten verbreitete rote Rebsorte ist der Kékfrankos tief in der Weinbautradition des Landes verwurzelt. Und da immer mehr Winzer ihr wahres Potenzial erkennen, beweist die Kékfrankos-Traube, dass sie nicht nur ein preiswerter Wein ist, sondern eine Rebsorte, aus der Weine von echter Tiefe, Komplexität und Eleganz entstehen können.
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